Dienstag, 22. November 2011

Die Zeit

Die Zeit zieht an mir vorbei. ich tue nichts und doch vergehen Stunden. All die Gedanken die ich mir mache, sie sind nichts wert. Sie sagen nichts aus. All die Probleme die ich habe, sie sind nichts gegen das eine Problem. Das grosse Problem. Das Problem zwischen dir und mir. Du kannst dir nicht vorstellen wie mich diese eine Sache, dieses eine Problem verletzt. Ich werde daran zerbrechen. Ich zerbreche jetzt schon. Die ganze Geschichte ist nicht wahr. Sie ist nicht wirklich. Erfunden, unmöglich... zu schrecklich um zu existieren. Mein Verstand kann diese Situation nicht erfassen, er begreift es nicht. Es ist als würde die Welt in Nebel versinken, als würde ich in Nebel versinken. Ich sehe alles durch einen Schleier.

Die Zeit zieht an mir vorbei. Alles ist unscharf, ich kann nichts mehr erkennen. Nicht die Menschen die mir begegnen, nicht die Orte die ich besuche, nicht den Weg auf dem ich gehe. Gehe ich durch einen Wald? Schwimme ich im Wasser? Nein, ich schwimme in meinen Gedanken an dich. Gedanken die ich fast nicht ertragen kann. Es ist noch zu frisch. Ich werde hingerichtet von deinen Worten. Sie knüpfen mich langsam am Galgen auf und lassen mich dort hängen, bis ich zum letzten Mal ausatme. Mit meinem letzten Atemzug werde ich deinen Namen sagen. Mein letztes Gebet gilt dir und deiner weiteren Gesundheit. Ich bin nicht mehr wichtig.

Die Zeit zieht an mir vorbei. Ich denke an dich. Für viele Sachen die ich gemacht habe, hattest du Verständnis. Du warst mein Fels in der Brandung. Dir war ich ganz nahe. Und doch, die Brandung siegte. Mein Fels ist untergegangen. Aber wo bin ich? Woran halte ich mich fest? Ich bin ertrunken. Deine letzten Worte haben mir den Kopf unter Wasser gedrückt. Sie nahmen mir den Platz zum Atmen, den Raum um luft zu holen. Ich lasse mich treiben und denke an dich. An all die schönen Stunden mit dir. "Zu schön um war zu sein", das war deine Beschreibung.
Wie soll ich das nur aushalten? Wer steht mir bei? Wer rettet mich?

Die Zeit zieht an mir vorbei. Ich merke, dass sie mir hilft. Sie steht mir bei und heilt alle meine Wunden. Irgendwann werde ich wieder einen Felsen finden...